Das Mobilitätsbudget – eine Alternative zum Dienstwagen?

Michelle

Michelle Schwabe
Marketing Managerin @ LOFINO

Als Mobilitätsbudgetanbieter wissen wir, dass immer mehr Unternehmen sich für das Mobilitätsbudget statt Dienstwagen entscheiden. Doch wie funktioniert ein Mobilitätsbudget eigentlich und wie wird es versteuert?

Grundsätzlich ist das Mobilitätsbudget eine Alternative oder eine Ergänzung zum Dienstwagen und Teil des Gehalts. Der Mitarbeitende erhält ein bestimmtes Budget, das er für seine Mobilität nutzen kann. Dies kann zum Beispiel für den öffentlichen Nahverkehr, Carsharing, Fahrräder oder auch für private Fahrten genutzt werden. Dabei haben Mitarbeitende mehr Flexibilität bei der Wahl ihres Verkehrsmittels und können auch ihre individuellen Bedürfnisse besser berücksichtigen.

Wie wird das Mobilitätsbudget versteuert?

In Bezug auf die Besteuerung gibt es beim Mobilitätsbudget einige Besonderheiten zu beachten, da unterschiedliche Besteuerungsarten angewandt werden. Es gibt Mobilitätsarten, die für den Arbeitgeber sowie Mitarbeitenden steuerfrei sind. Dazu zählt beispielweise das Ticket zur Nutzung öffentlicher Nahverkehrsmittel oder die Bereitstellung eines Dienstrads. Weitere Mobilitätszuschüsse wie zum Beispiel die Entfernungspauschale für Fahrten zwischen Wohnung und Arbeit sind für den Mitarbeitenden steuerfrei, jedoch führt der Arbeitgeber eine pauschale Lohnsteuer in Höhe von 15% ab. Werden Mobilitätsarten als Sachbezug gewährt, so sind diese bis zu 50€ pro Monat steuerfrei. Auch Mischformen sind denkbar. Bei der Nutzung einer Bahncard beispielsweise wird im Rahmen einer Amortisationsprognose der steuerfreie- und steuerpflichtige Anteil prozentual errechnet. Sonstige Mobilitätsleistungen wie beispielsweise eine Uber- oder Taxifahrt sind regelmäßig steuer- und sozialabgabenpflichtig zu gewähren.

Versteuerungsarten beim Mobilitätsbudget
Verschiedene Versteuerungsarten beim Mobilitätsbudget

Wie hoch sollte das Mobilitätsbudget sein?

Die Höhe des Mobilitätsbudgets kann individuell zwischen Unternehmen und Arbeitnehmenden vereinbart werden. Dabei gibt es keine gesetzlichen Vorgaben oder Mindestbeträge. Die meisten Unternehmen setzen jedoch Beträge zwischen 100 und 300 Euro pro Monat pro Mitarbeitenden an. Die Höhe des Budgets hängt jedoch von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der Anzahl der Mitarbeitenden oder der Branche des Unternehmens.

Mobilitätsbudget oder Dienstwagen?

Ein Mobilitätsbudget bietet im Vergleich zum Dienstwagen einige Vorteile. So hat der Mitarbeitende bei einem Mobilitätsbudget mehr Flexibilität bei der Wahl seines Verkehrsmittels. Im Gegensatz zum Dienstwagen kann er damit auch beispielsweise den öffentlichen Nahverkehr nutzen oder Carsharing-Dienste in Anspruch nehmen – je nachdem wie es zu den individuellen Bedürfnissen passt. Zudem ist das Mobilitätsbudget oft kostengünstiger als ein Dienstwagen, da es keine Fixkosten wie Leasingrate, Versicherungen oder Wartungen gibt. Auch der Aufwand für die Verwaltung des Mobilitätsbudgets ist meist geringer als beim Dienstwagen, da es weniger administrativen Aufwand gibt. Ein weiterer Vorteil ist die Umweltfreundlichkeit des Mobilitätsbudgets, da es den Einsatz umweltschonender Verkehrsmittel fördert.

Ein Mobilitätsbudget kann ebenfalls als Ergänzung des Dienstwagens gesehen werden, ein Beispiel hierfür ist das Downsizing. Hierdurch haben Mitarbeitende die Möglichkeit, sich für ein kleineres, effizienteres und günstigeres Fahrzeug – oft ein Elektrofahrzeug – zu entscheiden und im Gegenzug ein zusätzliches Mobilitätsbudget zu erhalten, das der Höhe des eingesparten Budgets entspricht.

So gelingt die Einführung problemlos

Damit der Umstieg auf das Mobilitätsbudget reibungslos gelingt, gibt es einige wichtige Punkte zu beachten. Zunächst sollten die Mitarbeitenden umfassend über das Mobilitätsbudget informiert werden. Hier ist eine transparente Kommunikation seitens des Unternehmens wichtig, um den Mitarbeitenden die Vorteile des Mobilitätsbudgets nahezubringen und eventuelle Bedenken auszuräumen.

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die individuelle Festlegung des Mobilitätsbudgets. Hier sollten die Bedürfnisse und Anforderungen der Mitarbeitenden berücksichtigt werden. Je nach Branche und Standort können auch lokale Besonderheiten wie beispielsweise das Vorhandensein von guten öffentlichen Verkehrsanbindungen berücksichtigt werden.

Um das Mobilitätsbudget erfolgreich umzusetzen, sollte es auch in die betrieblichen Abläufe integriert werden. Dazu gehört beispielsweise die Bereitstellung von geeigneten Plattformen oder Tools, über die die Mitarbeitenden das Mobilitätsbudget einfach und schnell verwalten können.

Weitere Punkte, die bei der Einführung berücksichtigt werden sollen, finden Sie in unserer Checkliste für die Einführung eines Mobilitätsbudgets.

Mobilitätsbudget als strategische Chance für moderne Unternehmen

Ein Mobilitätsbudget ist weit mehr als nur eine Alternative zum Dienstwagen: Es ist ein zukunftsfähiges Werkzeug für moderne Unternehmensmobilität. In Zeiten von New Work, Urbanisierung und steigendem Umweltbewusstsein erwarten Mitarbeitende flexible, nachhaltige und individuelle Mobilitätslösungen. Gleichzeitig stehen Unternehmen unter Druck, Kosten zu senken, ihre ESG-Ziele zu erreichen und sich als attraktive Arbeitgeber zu positionieren.

Was bedeutet das konkret für HR?

Für HR-Abteilungen bietet das Mobilitätsbudget die Möglichkeit, moderne Arbeitswelten aktiv mitzugestalten:

  • Flexibilität und Individualisierung der Mobilität stärkt die Mitarbeiterbindung.
  • Nachhaltige Mobilität unterstützt die Employer-Branding-Strategie.
  • Attraktive Benefits heben das Unternehmen im Wettbewerb um Fachkräfte hervor.

Was bedeutet das für CEO und CFO?

Auf Geschäftsführungsebene ist das Mobilitätsbudget eine strategische Entscheidung mit wirtschaftlichem und ökologischem Mehrwert:

  • Kostenersparnis gegenüber klassischen Dienstwagenflotten.
  • Positive Wirkung auf ESG-Ziele und Nachhaltigkeitsberichte.
  • Steuerliche Vorteile bei kluger Gestaltung (z. B. Sachbezugsfreigrenze, § 3 Nr. 15 EStG).

Jetzt handeln: Mobilität neu denken

Insgesamt stellt das Mobilitätsbudget somit eine attraktive Alternative zum Dienstwagen dar: Es ist umweltfreundlicher, flexibler und in vielen Fällen auch kostengünstiger. Wie viele Mitarbeitende letztlich davon Gebrauch machen, hängt von verschiedenen Faktoren wie Standort, Mobilitätsinfrastruktur und Unternehmenskultur ab. Doch die Nachfrage wächst stetig.

Wir von LOFINO unterstützen Unternehmen und Mitarbeitende bei der Umstellung auf das Mobilitätsbudget und zeigen praxisnah, wie einfach, flexibel und steuerlich vorteilhaft dieser Schritt sein kann.

Fragen zum Mobilitätsbudget

Ein Mobilitätsbudget ist ein monatlicher Geldbetrag, den Unternehmen ihren Mitarbeitenden zur Verfügung stellen, um verschiedene Verkehrsmittel flexibel zu nutzen, beispielsweise den ÖPNV, das Fahrrad, E-Scooter, Carsharing oder auch Benzin für das eigene Auto. Es stellt eine moderne Alternative zum klassischen Dienstwagen dar.

Ein Mobilitätsbudget ist kosteneffizienter als ein Dienstwagen, steuerlich attraktiv und stärkt das Employer Branding. Zudem unterstützt es Nachhaltigkeitsziele. Mitarbeitende erhalten mehr Flexibilität, was die Mitarbeiterzufriedenheit und -bindung erhöht.

Viele Unternehmen bieten inzwischen ein Wahlmodell an: Die Mitarbeitenden können entscheiden, ob sie den Dienstwagen behalten (oder auf ein kleineres Modell wechseln) oder ein Mobilitätsbudget nutzen möchten. Das erhöht die Flexibilität und kann Kosten senken, insbesondere bei Mitarbeitenden, die den Wagen nur selten benötigen.

Ein Mobilitätsbudget ist vor allem für Mitarbeitende geeignet, die keine tägliche Pendelstrecke mit dem Auto zurücklegen und lieber flexibel auf den ÖPNV, das Fahrrad oder Carsharing setzen. In urbanen Regionen mit guter Infrastruktur ist das Budget ebenfalls eine attraktive Alternative zum Dienstwagen.

Je nach Anbieter und Unternehmensrichtlinie können u. a. folgende Mobilitätsformen genutzt werden:

  • Bus und Bahn (ÖPNV),
  • BahnCard,
  • E-Bike-Leasing,
  • Carsharing,
  • E-Scooter,
  • Taxi,
  • Ridepooling-Dienste oder
  • private Fahrten mit dem eigenen Auto (z. B. durch eine Kilometerpauschale).

Mögliche Herausforderungen können in der steuerlichen Ausgestaltung, der Integration in die Lohnabrechnungsprozesse und der Akzeptanz durch die Mitarbeitenden liegen. Für den Erfolg sind eine klare Kommunikation, eine rechtssichere Umsetzung und eine einfache Verwaltung (z. B. über eine App-Lösung) entscheidend.

Zuletzt aktualisiert: 21. Mai 2024